Reisebericht

Ein weiches Januarlicht fällt auf die Wasserfläche des Swimmingpools. Es ist drei Uhr nachmittags, noch fehlen die Hotelgäste, und man fühlt sich wie in seinem privaten Schwimmbad. Dann noch zehn Minuten in die Feuchtsauna, um Körper und Seele für die Behandlung einzustimmen.

Eine der Spezialitäten des Spa Villa Kennedy ist die „Tropische Hawaii-Essenz“.

Die Ingredienzien stammen aus hawaiischen Heilpflanzen wie Noni, Gotu Kola und Kava Kava, die auf der Pazifikinsel im organischen Anbau gezüchtet werden. Sie lindern Entzündungen, beruhigen und wirken positiv auf Verspannungen. Sie werden als Peeling auf den Körper aufgetragen und die kräftigen Hände von Katharina wirken schon wie eine kleine Massage. Dann wird in eine Plastikfolie gehüllt und von Decken zusätzlich gewärmt. „Fuß- oder Gesichtsmassage?“ fragt die Therapeutin und während der zwanzig Minuten „schmoren“ in den Essenzen Hawaiis wandern ihre Hände über mein Gesicht, straffen meine Stirn, reiben die Ohrläppchen. Dann heißt es aufstehen und unter die Dusche gehen. Wieder zurück auf der Liege, beginnt die einstündige Massage mit einem aromatischen Öl. Katharina liebt ihren Beruf, eigentlich hat sie Sport studiert und dann eine Schule für Massage in Frankfurt besucht und hier ihre Berufung gefunden. „Mit Massage kann man viel leichter Verspannungen in der Muskulatur lösen als mit sportlicher Bewegung“. Doch die Behandlung sollte schon 90 Minuten dauern, mit einer Stunde wäre wenig auszurichten. Meinetwegen könnte Katharina auch zwei Stunden massieren. „Nun machen wir Schluss“, heißt es dann und im Bademantel, wie von Engelsflügeln getragen, gehe ich zur Umkleidekabine.

1904 wurde die Villa Speyer als Wohnhaus der Frankfurter Bankiersfamilie Speyer gebaut und auch heute vermittelt das Hotelfoyer die Aura eines großbürgerlichen Heims im Stil der damaligen Zeit. Ein imposantes Treppenhaus, getäfelte Wände aus dunklem Holz geben der Villa Kennedy ein ungewöhnliches Entree. Dann überwiegt der helle Kalkstein und einen Innendekor, das sich auf gedeckte Farben beschränkt und keinerlei kesse Ausflüge in Farbe erlaubt. Auch der Spa hält sich an dieses Konzept und wirkt sehr gediegen bis langweilig. Ich treffe mich mit der Kosmetikerin Anja Krebs, die mir die Produkte von Eminence vorstellt. Eine biologische Kosmetiklinie, von der ich noch nie gehört hatte. In Ungarn erdacht und in den USA produziert. Aber an Farbe wird hier nicht gespart, so erkennt man die Stonecrop-Behandlung, aus Blättern von Kakteen, durch ein freches Grün, die Sweet Red Rose durch ein herzhaftes Rot, die Kürbis- und Orangenmaske durch ein ungewöhnliches Orange. Ihre Kunden sind begeistert, darunter auch Superstars Cher und Anastacia. „Es waren völlig unkomplizierte Kunden“ erzählt Anja. Natürlich war sie etwas aufgeregt, solch prominente Gäste zu behandeln. Danach ließ sich Cher die gesamte Pflegeserie einpacken.

Dagmar Kluthe

Erschienen in

1. Plus: es herrscht eine wunderbar entspannte Atmosphäre in den Spa-Räumen,
2. durch das gut geschulte Personal ist das Niveau der Behandlungen ist sehr hoch.
3. Minus: das Design in den Behandlungsräumen erinnert eher an eine Reha-Klinik.
4. Spa Spezial für den Valentinstag:
5. Weiße Schokolade und Rosen- der Körper wird mit weißer Kakaobutter massiert,
6. man liegt zu zweit in dem Partnerraum, dekoriert mit Rosen, Schokolade und Erdbeeren zum Essen und Champagner.
7. +/- 250 € für 2 Personen
8. Info: Kennedyallee 70, Tel 069/717121160
9. e-mail: spa.villakennedy@roccofortehotels.com.
10. www.roccofortehotels.com

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